Bezzecca: Der kleine Ort westlich von Pieve di Ledro hat eine bewegte Geschichte; hier gewann 1866 Giuseppe Garibaldi mit seinen ,Widerstandskämpfern‘ während des Dritten Italienischen Unabhängigkeitskriegs gegen die österreichischen Truppen (unter dem Regiment von Franz Kuhn von Kuhnenfeld).
Zuvor hatte Garibaldi das Forta d‘Ampola bei Storo eingenommen und sich damit Zugang zum Ledrotal verschafft; anschließend marschierte er auf Bezzecca und Locca zu und unterlag zunächst mit starken Verlusten. In kürzester Zeit schaffte er es, seine ,Armee‘ auf fast 12 000 Männer zu vergrößern; im zweiten Anlauf, mit Hilfe starken Artilleriefeuers, besiegte er die österreichische Armee in den Höhen von Bezzecca und Locca; die Verluste auf beiden Seiten waren enorm.
Bezzecca und der 1. Welkrieg
Noch heute lassen sich Spuren dieser harten Auseinandersetzung in der Umgebung besichtigen, insbesondere die Verteidigungsanlagen auf dem Colle Santo Stefano mit gleichnamiger Kapelle. In dem Gotteshaus liegt das „Grab des Unbekannten Soldaten“. Rund um den Hügel gibt es zahlreiche Relikte und Gedenken an die Schlacht von Bezzecca und den Ersten Weltkrieg; die Schützengräben sind begehbar.
Ergänzend empfiehlt sich ein Besuch des Garibaldi-Museums, das sich hinter dem Postamt befindet (Via Lungassat Salvator Greco, 14). Übrigens: jedes Jahr um den 21. Juli herum findet das Fest zum ‚obbedisco‘ (ich gehorche) statt, das an diese in Italien zum ‚geflügelten Wort‘ avancierte Aussage Garibaldis erinnert, mit der er auf den Befehl des Kaisers reagierte, sich aus den Kriegshandlungen zurückzuziehen.
Bezzecca ist ansonsten ein lebendiges Dorf mit viel Tradition und Kultur. Die ‚Verrückten‘, wie sie von ihren Nachbarn genannt werden, feiern z.B. jedes Jahr Ende September die sog. Scontrada. Bei diesem Fest werden Wettkämpfe und Spiele ausgetragen, bei welchen sich Vertreter der Ortsteile Villa und Lutta spielerisch messen und damit an die Rivalität längst vergangener Tage erinnern.